Beobachtungen
M 13, der berühmte Herkuleshaufen ist ein Kugelsternhaufen in einer Entfernung von rd. 26 000 Lichtjahren. Sein Durchmesser beträgt 160 Lichtjahre und er enthält wohl mehr als eine Millionen Sonnen mit etwa 600 000 Sonnenmassen. Auf seiner 500 Millionen dauernden Bahn um das galaktische Zentrum entfernt er sich bis auf 80 000 Lichtjahre von diesem. Entdeckt wurde er von Edmond Halley im Jahr 1714 als "Nebelfleck". C. Messier nahm ihn dann wesentlich später in seinen Katalog auf. Wilhelm Herschel erkannte als erster seine wahre Natur als Sternhaufen ("ein sehr hübscher Sternhaufen, der in der Mitte ziemlich gedrängt ist. Er ist sehr sternreich, man kann etwa 14 000 Sterne zählen"). Links oben, auf 11h befindet sich die kleine Galaxie IC 4617.
M 4 ist mit 5 600 Lichtjahren Entfernung der nächste aller Kugelsternhaufen. Damit ist er näher als mancher offener Sternhaufen, wie zum Beispiel M 103. M 4 wird durch interstellare Materie stark verdunkelt, weil er nur 2 000 Lichtjahre von der galaktischen Ebene entfernt steht. Mehr als 100 000 Sterne werden ihm zugeordnet. Sein Alter wird mit 12,7 Milliarden Jahren angegeben. Dies ist ein typisches Alter für Kugelsternhaufen. Er liegt im Sternbild Skorpion
M 3 in den Jagdhunden ist einer der sternreichsten Kugelsternhaufen mit einer geschätzten Sternzahl einer halben Million. Die Gesamtmasse erreicht 800 000 Sonnen. Der derzeitige Abstand beträgt 34 170 Lichtjahre. Die Bahn des Haufens um das galaktische Zentrum hat eine hohe Exzentrizität (0,4). Der Abstand variiert zwischen 15 000 und 50 000 Lichtjahre. Er bleibt trotzdem auf seiner 300 Millionen Jahren dauernden Umlaufbahn innerhalb des galaktischen Halos. Unter den Mitgliedssonnen sind auch viele, scheinbar junge blaue Sterne, die eigentlich in einem mehrere Milliarden Jahre alten Kugelsternhaufen gar nicht vorkommen dürften. Tatsächlich handelt es sich bei den "blauen Ausreißern" (blue stragglers) um Sterne, deren Entwicklung durch Kollision oder Verschmelzung mit einem anderen Stern stattfand.
Der Nebel NGC7635 darf eigentlich in keiner fotografischen Bildersammlung fehlen. Hierbei handelt es sich um einen HII-Emissionsnebel im Sternbild Kassiopeia in einer Entfernung von 7100 LJ. Die Bezeichnung leitet sich, wie unschwer zu erkennen ist, von dem blasenförmigen Aussehen ab.
Angetrieben wird diese Blase durch den Stern SAO20575, Der Zentralstern wird als O6nfp klassifiziert. Der Stern heißt in der Literatur meist BD+60°2522, weil er zuerst in der Bonner Durchmusterung katalogisiert wurde. Es ist also ein O-Stern mit den Pekuliaritäten n,f,p (siehe dazu hier Harvard Education ). Er ist wasserstoffreich mit mehr oder weniger solaren Elementhäufigkeiten im Gegensatz zu den Wolf-Rayets Sternen wie man vermuten könnte.