header object

Allgemeines zum Jupiter:
Jupiter ist der größte Planet im Sonnensystem und nach der Venus auch der hellste. Jedes Jahr wandert er ein Sternbild weiter über den Himmel, da er sich jährlich aufgrund seiner Umlaufzeit von knapp 12 Jahren um rund 30°am Firmament bewegt. Im Jahr 2024 ist er in den Sternbildern Widder und Stier zu beobachten. Jupiter ist nach der Sonne das größte Objekt des ganzen Sonnensystems. Der Gasplanet hat rund doppelt soviel Masse wie alle anderen Planeten zusammen. Sein Durchmesser von knapp 143.000 Kilometern ist elfmal größer als der Erde, sein Volumen beträgt mehr als das Tausendfache des Erdvolumens.
 
Das Wolkensystem Jupiters:
Vor 390 Jahren, im Mai 1630, richteten die beiden Jesuiten Niccolò Zucchi und Daniello Bartoli ihre Teleskope auf den Jupiter. Sie bemerkten als erste zwei dunkle parallele Streifen auf dem Planetenscheibchen. Bis heute sind diese Bänder die markantesten Merkmale des Gasriesen. Sie sind schon in einem guten Fernglas auszumachen.
Jupiters Äquatordurchmesser ist gut elfmal größer als der der Erde. Er dreht sich aber in weniger als zehn Stunden einmal um seine Achse. Die Coriolis-Kraft, die die Bewegung auf einem rotierenden Körper beeinflusst, spielt auf Jupiter eine überragende Rolle. Auf der viel langsamer rotierenden Erde sorgt sie nur für die Drehrichtung von Hoch- und Tiefdruckgebieten oder den beständigen Strom der Passatwinde.
Auf Jupiter aber wird jede Auf- und Abbewegung in der Atmosphäre um 90 Grad abgelenkt. Die Wolkensysteme werden in Ost-West-Richtung um den Planeten gezogen. Von außen zeigt sich Jupiter in verschiedenfarbigen Bändern und Wirbeln von Wolken, in Weiß-, Rot-, Orange-, Braun-, Gelb- und teilweise auch Blautönen. Sehr auffällig ist dabei der Große Rote Fleck (GRF). Der Große Rote Fleck ist der größte und langlebigste Wirbelsturm im Sonnensystem. Mit einer Länge von 24.000 Kilometern und einer Breite von 13.000 Kilometern ist er größer als die Erde. Die Dynamik des Wolkensystems zeigt folgende Animation der Raumsonde Cassini:
 
Credits Please give credit for this item to: NASA/Goddard Space Flight Center Scientific Visualization Studio, the Cassini Imaging Team, CICLOPS, and Cosmos Studios. Special thanks to Andrew Ingersoll (CalTech) for technical assistance. Animator Tom Bridgman (Global Science and Technology, Inc.) [Lead] Video editor Victoria Weeks (HTSI) Scientist Amy A. Simon (NASA/GSFC) Producer Michael Starobin (HTSI)

Jupiter Cloud Sequence from Cassini

 

Please give credit for this item to:
NASA/Goddard Space Flight Center Scientific Visualization Studio, the Cassini Imaging Team, CICLOPS, and Cosmos Studios. Special thanks to Andrew Ingersoll (CalTech) for technical assistance.

Diese animierte Jupiterwolkenkarte ist eine Animation über 24(!!!) Rotationsperioden des Jupiters. Man erkennt schön die unterschiedlichen Bewegungsrichtungen und Geschwindigkeiten relativ zum GRF, der auf der Karte eine feste Position hat.
Die Frage, die sich mir dann stellte war: Kann man so was auch von der Erde aus mit den Mitteln unsere Sternwarte darstellen?
Ich musste ca. 8 Wochen bis zur Realisierung warten,da das Beobachtungswetter in den Monaten November/Dezember 2023 leider sehr schlecht war. Zu Hilfe kam mir dann ein Bild von einem Astrokollegen (Ralf Burkart), der mir dankenswerter Weise seine Aufnahme zur Verfügung gestellt hat. Er hat den Jupiter am 17.12.23 um 20.26UT aufgenommen , allerdings mit 18 Zoll. Ich habe dann glücklicherweise eine Aufnahme vom 18.12.23 um 16.23UT nur mit dem 7 Zöller unserer Sternwarte erstellen können. In dieser Zeit hat der GRF (und der Planet) zwei volle Umdrehungen zwischen den zwei Bildern gemacht. Jupiter stand also nach zwei Rotationsperioden ungefähr wieder in gleicher Position, was sein Aussehen betrifft.
 
Jup1 und Jup2
 

Diese beiden Fotos sehen sich auf den ersten Blick sehr ähnlich. Das Gute daran ist, dass der GRF ziemlich ortsfest ist und kaum Drift zeigt. Nun habe ich die beiden Bilder versucht übereinanderzulegen (in Photoshop), und sie dabei einigermaßen aneinander angepasst...

Das Ergebnis ist hier zu sehen. Der Übergang zwischen beiden Bilder ist in Photoshop geblinkt.

Jupiterwolkenbewegung

 

Was man schon in einem  Abstand von zwei Rotationsperioden (bei Cassini waren es 24(!!!)Rotationsperioden) erkennen kann, ist die differentielle Rotation der Wolkenbänder. d.h., das sich verschieden Wolkenzonen mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten bewegen. Sogar die unterschiedlichen Bewegungsrichtungen sind bei genauem Beobachten erkennbar. Das macht bei einem Umlauf um den Jupiter bis zu 5 Minuten aus. Die Gründe dafür sind bis heute nicht vollständig geklärt.

Jörg Dubiel (AKS)