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M45Die Plejaden, bzw. Siebengestirn mit der Messiernummer 45 liegen in einer Entfernung von 440 Lichtjahren im Sternbild Stier. Die Sternanzahl in dem offenen Sternhaufen lag früher bei etwa 400 Sternen. Aber es sind wesentlich mehr, da einge Doppelsterne nicht mit einbezogen wurden. Ferner werden viele lichtschwache Sterne durch Gas- und Staubwolken bedeckt und können nicht erkannt werden. Durch Auswertung der Gaia-DR2-Daten ergibt sich mittlerweile eine Anzahl 2152 Sternen. Aber nur die hellsten Sterne werden als Plejaden bezeichnet. Mit dem bloßen Auge sind, je nach Sichtbedingungen, sechs bis neun Sterne zu erkennen.
 
Der Sternhaufen ist aus astronomischer Sicht mit einem Alter von etwa 112 Millionen Jahren noch sehr jung. Im NGC-Katalog sind die Plejaden nicht aufgeführt, jedoch gibt es in ihrem Bereich mehrere Reflektionsnebel mit eigenen NGC-Nummern. Hierzu gehören der Maja-Nebel (NGC 1432) und der Merope-Nebel (NGC 1435).
 
Insgesamt hat M 45 eine Ausdehnung von ca. 2°, das ist etwa viermal so groß wie der Mond. Die Plejaden und die Hyaden bilden zusammen das Goldene Tor der Ekliptik durch das die Sonne, der Mond und alle Planeten regelmäßig hindurchgehen. Daher kommt es im Wechsel mit den Hyaden alle 18,6 Jahre zu zeitweiligen Sternbedeckungen durch den Mond. So wird z.B. Atlas am 26. August 2024 um 4:30 Uhr (UTC) durch den zunehmenden Halbmond bedeckt.
 
Der hellste Stern in dem Sternhaufen ist Alcyone, gefolgt von Atlas. Die Plejaden galten auch schon in alten Kulturen als besondere Sternformation. So wird z.B. eine von sechs gezeichneten Punkten in der Höhle von Lascaux als ihre Darstellung gesehen. Auch auf der Himmelsscheibe von Nebra wird die Darstellung von eng beieinander liegenden Punkten als Plejaden gedeutet.
 
In der Antike wurden die hellsten Sterne in Sternbildern von den Griechen und Römern mit Namen aus der jeweiligen Mythologie versehen. Etwas später wurden die Sternnamen durch arabische Völker entsprechend erweitert oder sogar ersetzt. Einer der Gründe für die Eliminierung war auch, dass der Islam eine monotheistische Religion ist und daher die Vielzahl der Götternamen natürlich nicht erwünscht war.
Später erstellte Johannes Bayer seinen Sternenkatalog mit den Buchstaben des griechischen und teilweise lateinischen Alphabets. Dabei trägt der hellste Stern die Bezeichnung "Alpha" wie z.B. in Alpha Centauri, welche dann mit abnehmender Helligkeit mit dem jeweiligen Buchstaben erweitert wurde. Eine ähnlichen Katalog erstellte John Flamsteed, welcher aber nur vom Süden Englands aus beobachtete, so dass so gut wie keine weiter südlichen Sterne darin enthalten sind. Die Bezeichnung erfolgte nach der Lage in Rektaszension (Stundenwinkel) mit einer Nummer sowie dem anschließenden Kürzel für den lateinischen Sternbildnamen. Hier also "Tau" für "Taurus", auf deutsch Stier. Dieser Katalog enthält 2554 Sterne.
Mittlerweile gibt es eine große Anzahl an Sternkatalogen mit einer immer größer werdenden Anzahl an Sternen. So enthält der Katalog Gaia DR2 aus dem Jahr 2018 rund 1,7 Milliarden Objekte. darunter auch Doppelsterne. (Plejaden mit Zusatzinfomationen)
 
Aufnahmdaten: 6"-Astrograph mit 420 mm Brennweite
Monochrome Kamera APS-C-Format
Luminanz 180 x 30 s
RGB jeweils 60 x 30 s
 
D. Ludwig